FuturICT Blog: IS WORLD WAR III ALREADY HAPPENING?: Teil 3: Trump vs. Big Pharma

A "piecemeal" World War III may have already begun.[1]

Pope Francis, 2014

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Teil 3: Trump vs. Big Pharma

Es war Anfang 2017. Donald Trump war gerade zum neuen Präsidenten gewählt worden, aber vereidigt würde er erst in einer Woche. Da wurde Trump in einem internen Meeting schon gewarnt, es drohe die schlimmste Influenza Pandemie seit 1918. So kann man es in „Politico“ nachlesen.[2] Die Vergleiche von COVID-19 mit der „Spanischen Grippe“ kennen Sie ja.[3] „Transmission likely through respiratory routes“ hieß es da,[4] und es war von einer „Public Health Emergency“ (PHE) die Rede. Das war wohl damals als Ansage zu verstehen.

Einige Monate später dann entfaltete sich ein politischer Skandal. Eine Frau namens Stormy Daniels trat auf den Plan. Es hieß, die Pornodarstellerin habe im Jahr 2006 eine Affäre mit Donald Trump gehabt.[5] So etwas ist nicht verboten, aber in einem Land wie den USA, lässt sich das politisch sehr wohl ausschlachten. Um dem vorzubeugen, hatte Trumps langjähriger Troubleshooter, Michael Cohen, vorsorglich Schweigegeld an Stormy Daniels gezahlt, so scheint es. Eigentlich viel interessanter jedoch ist folgender Umstand: Cohen „hat hohe Beträge von Firmen erhalten – für unbekannte Gegenleistungen“.[6]

Offenbar versuchte man über Trumps Vertrauten, herauszufinden, wie sich Trump gegenüber der Pharmaindustrie positionieren würde. Vielleicht, weil der involvierten Firma in den USA eine Milliardenbuße drohte.[7] Im April 2016 erfuhr man dann, ein „Whistleblower bringt [Big Phi] in die Klemme“.[8] Vermutlich erhoffte man sich die Hilfe des Präsidenten in der Sache. Doch als erkennbar wurde, dass Trump nicht mitspielen würde, kam es zum Skandal. Zwar konnte man nicht nachweisen, dass Trump die Schweigegeldzahlung beauftragt hatte. Aber es sah so aus, als sei Donald Trump in eine Sexfalle getappt. Am Ende wurde Stormy Daniels verurteilt – letztinstanzlich 2021.[9] Zuvor wurde Michael Cohen zu Fall gebracht. Er stolperte über „Russiagate“ – und musste ins Gefängnis. Würde Donald Trump das auf sich sitzen lassen?

Wir werden noch darauf zu sprechen kommen. Am 22. Mai 2019 las man erst einmal: „[Big Phi] bereitet die Öffentlichkeit auf einen Preisschock vor“.[10] „Die erste millionenteure Gentherapie des … Medikamentenherstellers … befindet sich in den USA kurz vor dem Zulassungsentscheid. Das Management der Firma versucht, durch intensive Lobbyarbeit um Verständnis zu werben. Dennoch droht ein Imageschaden.“ Offenbar interessierte man sich jetzt für eine „Elitenmedizin“. Das bestätigten mir auch andere Quellen.

Interessierten sich die Pharmariesen überhaupt noch für die Gesundheit normaler Menschen, oder waren sie jetzt völlig abgehoben? Die Antwort kam am 20. Dezember 2019. Da war von einer „Lebenslotterie“ die Rede.[11] Man hatte eine Behandlung entwickelt, die mehrere Millionen Dollar kostete. Wenn überhaupt, würde sie nur wenigen Menschen zugute kommen. Wer sollte das bezahlen? Wie sollte das Gesundheitssystem solche extremen Ungleichheiten bewältigen? Wäre das überhaupt noch mit dem demokratischen Gleichheitsgrundsatz vereinbar?

Sehr überraschend kam es also nicht, als Donald Trump im Juli 2019 Big Pharma unter Druck setzte und gegen zu hohe Medikamentenpreise wetterte.[12] Doch die Schlacht war bereits zuvor eröffnet worden. Die Pharmabranche ließ die Muskeln spielen. Denn bereits im Juni 2019 konnte man lesen, dass die medizinische Versorgung eingeschränkt werden müsse. Selbst in der Schweiz, einem der reichsten Länder der Welt, kam es zu Lieferengpässen. Es wurden 600 Medikamente knapp![13]

Im September 2019 dann eskalierte die Lage vollends. Pharmakonzerne stoppten die Entwicklung neuer Antibiotika,[14] ohne die die Todesraten bei Infektionen sprunghaft in die Höhe schnellen würden. Man hätte das wohl für Erpressung halten können. Die Firmen hielten sich nicht einmal mehr an schon gegebene Zusagen.[15] Der vorgeschobene Grund: chronische Krankheiten wie Krebs, Rheuma und Bluthochdruck lohnten sich für die Unternehmen mehr.[16] Doch damit war endgültig klar: die Pharmaunternehmen wollten langfristige „Medikamenten-Abos“, also chronisch kranke Menschen. Gewissermaßen „Drogenabhängige“. Sie waren nicht daran interessiert, dass Menschen gesund wurden oder blieben.

Als Bekräftigung folgte am 29. Oktober 2019 eine weitere Meldung, dass Medikamentenlieferungen ausblieben.[17] Man ließ Patienten einfach sterben! Ohne es zu ahnen, waren sie zu Geiseln eines epischen Machtkampfes geworden, wer im Gesundheitswesen in Zukunft das Sagen haben würde: Big Pharma oder die Politik. Im Juli 2020 gab es immerhin einen Etappensieg. Die führenden Pharmakonzerne versprachen, kollektiv in einen Milliardenfonds zur Entwicklung neuer Antibiotika zu investieren.[18]

Doch dann kam COVID-19, und es folgte die Retourkutsche. Die Welt stand wieder vor den gleichen Problemen. Es war für die Pharmaindustrie finanziell nicht interessant gewesen, aus den Erkenntnissen der Sars- und Mers-Epidemien zu lernen, um sich für ähnliche Fälle in Zukunft zu wappnen.[19] Trotzdem standen Impfungen schneller als erwartet bereit. Doch die Pharmaindustrie rückte sie erst nach der US-Wahl am 3. November 2020 heraus.[20] Obwohl die US-Regierung Milliarden in die „Operation Warp Speed“ investiert hatte, um neue Impfstoffe zu entwickeln.[21] Statt reguläre Zulassungen erzwangen die Pharmariesen eine Notfallzulassung mit beschränkter Haftung.[22] Und selbst als die Vakzine zugelassen waren, hielten Pharmaunternehmen ihre Lieferzusagen nicht ein.[23] Am 29. Januar 2021 bezeichnete die „NZZ“ den Streit mit den Pharmafirmen schließlich als Bewährungsprobe für die EU.[24] Es wundert also nicht, dass die „Frankfurter Allgemeine“ am 1. Februar 2021 eine Kriegswirtschaft ins Spiel brachte.[25] Mit anderen Worten: die Produktion sollte staatlich gelenkt werden.[26]

Im Sommer neigte sich der Mammut-Prozess gegen [Big Phi] schließlich dem Ende zu.[27] Dem Pharmaunternehmen drohte eine empfindliche Strafe.[28] Damit aber nicht genug. Der „Buy American“-Erlass sorgte in der Pharmaindustrie für Panik.[29] Donald Trump machte Druck auf die Pharmapreise.[30] Wenn ich es richtig verstanden habe, sollten Preisaufschläge in den USA in Zukunft der Vergangenheit angehören. Maßgeblich sollte bald der weltweit niedrigste Preis für ein Medikament sein. Den letzten Sargnagel schlug China ein. Es drückte die Medikamentenpreise wie kein anderes Land. Die „NZZ“ wusste schließlich zu berichten:[31] „Pharmakonzerne ... lassen sich in der Hoffnung auf große Volumen zähneknirschend darauf ein.“

Der Machtkampf endete mit der Wahl von Joe Biden und mit einem Seitenhieb Donald Trumps gegen die Pharmaindustrie.[32] In Wirklichkeit habe er die Wahl gewonnen, insistierte er. Das Wahlergebnis sei gefälscht worden. In der Tat legte eine Geheimdienstuntersuchung illegale ausländische Einflussnahme auf die Wahl nahe.[33] Doch die Gerichte entschieden anders. Dennoch hatte die Pharmaindustrie weltweit Ohrfeigen kassiert. Die Gewinne brachen ein.[34] Vorübergehend[35] – bis die Politik gezwungen wurde, absurde Mengen von Impfdosen zu bestellen.[36] Es war kaum noch zu bestreiten: wir befanden uns in einem biologischen Krieg – und keiner wollte es zugeben...

[1] https://www.bbc.com/news/world-europe-29190890

[2] https://www.politico.com/news/2020/03/16/trump-inauguration-warning-scenario-pandemic-132797

[3] https://www.srf.ch/news/schweiz/spanische-grippe-und-covid-19-die-auffaelligen-parallelen-zwischen-den-pandemien

[4] damals noch mit Bezug auf den Influenza-Virus H9N2

[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Stormy_Daniels–Donald_Trump_scandal

[6] https://www.nzz.ch/international/michael-cohen-donald-trumps-anwalt-bekam-offenbar-geld-aus-russland-ld.1384409

[7]

[8]

[9] https://en.wikipedia.org/wiki/Stormy_Daniels–Donald_Trump_scandal

[10]

[11]

[12] https://www.srf.ch/news/wirtschaft/big-pharma-unter-druck-trump-wettert-gegen-zu-hohe-medikamentenpreise